Post by Marcel NoeNein. Aber das ist eine gewaltige Steigerung, immerhin hieltest du mich
vor nicht allzulanger Zeit noch für einen Schüler. :-)
Lass mich ehrlich sein. Ich habe mir keine größeren Gedanken darüber
gemacht, weil ich eigentlich nur ein Ziel hatte, nämlich dem OP eine
Rückmeldung zu seinem Problem aus Sicht eines potenziellen Arbeitgebers
zu geben, die ihm ein Stück weiter hilft und keine Haarspalterei zu
betreiben. Da der OP bisher sich nicht weiter eingemischt hat und auch
keine weiteren Informationen preisgibt, scheint sich der Fall für ihn
erledigt zu haben.
Post by Marcel NoeNein. Ob 3 mal Zuspätkommen im Jahr wirklich so schlimm ist, dass man es
auf dem Zeugnis vermerken muß. Ich meine, wenn der Schüler entsprechende
Leistungen erbringt...
Naja, und diese Verhältnismäßigkeitsprüfung scheint der entsprechende
Lehrer durchgeführt zu haben, ansonsten würde er sich nicht für den
Zeugniseintrag entschieden haben.
Post by Marcel NoeDas sind wilde Mutmaßungen. Du hast KEINE Informationen über die
Zeitgestaltung des Originalposters, also unterstelle ihm hier bitte
nichts.
Ich bitte Dich. Der ganze Thread basiert derzeit auf Hypothesen, da der
OP keine weiteren Informationen gibt. Ohne altmodisch klingen zu wollen:
meine Kinder müssen auch um 05.30 Uhr aufstehen und sind Fahrschüler in
den Klassenstufen 8 und 11. Das ist doch wohl nichts Außergewöhnliches.
Post by Marcel NoeUnd hör bitte auf über Dinge zu reden, von denen du keine Ahnung hast.
Schlafforschung ist ein hochkomplexes Thema, zu dem sich die Geister
streiten. Wieviel Schlaf ein Mensch benötigt ist sehr individuell und
hängt unter anderem vom Alter ab (jüngere Menschen benötigen in der
Regel mehr schlaf, als ältere Menschen (-> senile Bettflucht). Darüber
hinaus, gibt es ganz unterchiedliche Typen von Menschen, die je nach den
Genetischen Vorraussetzungen (Period 3 Gen) zu unterschiedlichen Zeiten
ihr Leistungsminimum und Maximum haben. Natürlich ist es die Aufgabe von
jedem einzelnen selbst, zu entscheiden, wann er ins Bett geht und wann
er aufsteht. Jedoch empfinde ich 05:30 wirklich als zu früh, egal wann
ich ins Bett gegangen bin. Bisher war es auch nie notwendig, irgendwo
vor 7.30 Uhr zu erscheinen (Die meisten Leute, die ich kenne arbeiten
von 9.00 bis 19 Uhr), also scheint ein nicht unwesentlicher Teil
der Deutschen Bevölkerung die selbe Auffassung zu teilen.
Ich will konstatieren, dass ich keine tieferen Erkenntnisse der
Schlafforschung habe, sondern mich eher an allgemeinen Richtwerten
orientiere. Zudem habe ich dem OP überhaupt nichts unterstellt, sondern
lediglich eine andere Seite desselben Komplexes beleuchtet. Und da ich
selber Kinder im relevanten Alter habe weiß ich, dass die Müdigkeit um
05.30 Uhr nicht zwangsläufig ein Phänomen der Schlafforschung darstellt
sondern augenscheinlich mit dem bis nach Mitternacht konsumierten
Fernsehprogramm zusammenhängt.
Unter dem Strich bleibt festzuhalten, dass es optimaleres gibt als einen
jungen Menschen so früh aufstehen lassen zu müssen, damit er zeitig in
die Schule kommt. Wenn es aber erforderlich ist muss man einem
Fasterwachsenen das zumuten können.
Darüber hinaus kann ich es nicht nachvollziehen, dass die Mehrheit von
09- 19 Uhr arbeitet. Das muss dann an deinem sehr speziellen
Bekanntenkreis liegen. Selbst die Schule fängt hier schon um 07.30 Uhr
an und mit Voraufsicht sind die Lehrkräfte ab 07 Uhr im Dienst. Ich
kenne einige wenige Beamte, die im Rahmen von Gleitzeitregelungen davon
Gebrauch machen, erst um 09 Uhr anzufangen. Häufig sind das Mütter, die
vorher ihre Kinder in den Kindergarten bringen mussten. Kaum ein
Handwerksbetrieb oder Dienstleister kann es sich erlauben, seine Pforten
erst um 09 Uhr zu öffnen. Ausnahmen sind da die großen Kaufhäuser in den
Innenstädten, was aber eher andere Gründe haben dürfte als die
Schlafgewohnheiten der Angestellten.
Post by Marcel NoeDas hängt doch ganz stark davon ab. Ich kenne genügend Beispiele von
Leuten, die in der Schule unzuverlässig waren, allerdings später in
ihrem Beruf als höchst seriös und pünktlich galten. Dies könnte evtl.
daran liegen, dass sie mit einer anderen Ernsthaftigkeit an ihren Job
oder ihr Studium herangehen, als an die Schule - vielleicht allerdings
auch daran, dass sie sich von ihrem Job mehr gefordert fühlen oder daran,
dass die Leute einfach älter geworden sind.
Was ich meinte mit dem Systemwechsel vom behüteten System Schule in die
Löwengrube der freien Wirtschaft. Eine Umstellung ist sicher nicht
hoffnungslos, aber es wäre für die Übernahme der jungen Menschen in den
Beruf sehr hilfreich, wenn derartige Werte wie Zuverlässigkeit und
Pünktlichkeit in der Schule vermittelt würden. Alleine auf das Prinzip
Hoffnung zu setzen, die Zeit und die Ernsthaftigkeit der Lage auf dem
Arbeitsmarkt werde schon für die notwendigen Einsichten sorgen ist mir
da zu wenig.
Post by Marcel NoeVielleicht liegen unsere unterschiedlichen Meinungen auch darin
begründet, dass unsere Erfahrungen aus ganz unterschiedlichen
Lebensbereichen stammen. Deinen letzten Aussagen entnehme ich, dass du
über Ausbildungsberufe redest, also wahrscheinlich über Schüler, die zum
größten Teil mit Hauptschulabschluß oder Mittlere Reife angefangen
haben, einen Beruf zu kennen. Der größte Teil meines Bekanntenkreises
besteht aus Akademikern oder Gymnasiasten. Da sich der OP nicht dazu
geäußert hat, kann man schlecht eine Aussage darüber machen, zu welchem
Kreis er gehört und so bleibt letzendlich jede Aussage pure Mutmaßung.
Mit den Mutmaßungen hast Du Recht, mit der anderen Einschätzung nicht.
Ich selbst habe ein FH- Studium absolviert und arbeite mit Menschen
unterschiedlicher Bildungen zusammen. Da gehören junge Menschen mit
Berufsreife dazu, aber auch Abiturienten und Studenten. Und mein
persönliches Umfeld ist kein pures Akademikerumfeld. Es gehören
studierte Leute dazu, aber auch einfache Arbeiter und Hartz-IV- Empfänger.
Und machen wir uns nichts vor: Die Abiturienten von heute sind auch
nicht mehr das, was sie einmal waren.
Gruß
Torsten